
Zu Francis Poulencs bedeutendsten Chorwerken gehört seine a cappella-Kantate
Figure humaine (Menschliches Antlitz), entstanden inmitten der Schrecken des Zweiten Weltkriegs, als Appell an Menschlichkeit und den Frieden. Als Poulenc das Werk im Sommer 1943 schrieb, stand Frankreich schon seit drei Jahren unter deutscher Besatzung. Wie in fast allen seinen Vokalwerken legt Poulenc seiner Vertonung Gedichte von Paul Éluard zugrunde. Im letzten Teil
Liberté erklingt ein Aufruf zum Widerstand gegen die Besatzungsmacht als Hymne an die Freiheit.
Figure humaine wird in diesem Konzertprogramm durch die Motette
Wie liegt die Stadt so wüst von Rudolf Mauersberger ergänzt. Der Kreuzkantor Mauersberger komponierte das Werk unter den Eindrücken der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg nach Texten aus den Klageliedern Jeremias für den Dresdner Kreuzchor. Außerdem wird im Konzertprogramm ein historischer Brückenschlag zur Übergangsphase von der Renaissance zum Frühbarock vollzogen: Die
Musikalischen Exequien von Heinrich Schütz sind eine Trauer- oder Begräbnismusik für Singstimmen und Basso continuo. Schütz komponierte seine Exequien 1635/36 anlässlich des Todes seines Landesherrn Heinrich Posthumus Reuß.
Gefördert von
Niedersachsen dreht auf.